Ein Thermostat liegt neben einem Fächer von Geldscheinen.
© Pixabay, Frauke Riether

Heizkosten sparen

10 einfache Tipps der Verbraucherzentrale

Mindestens 20 Prozent weniger Heizenergie

Sparbrause, Fensterdichtung und Fassadendämmung – von kleinen Anpassungen bis zu baulichen Maßnahmen

Welche Heizsysteme sind zukunftsfähig und welches passt zu mir?

Grundregeln zum richtigen Lüften

Grundsätzlich empfiehlt die Verbraucherzentrale täglich 3-4 mal zu lüften und damit einen umfassenden Luftaustausch zu erzielen, mindestens jedoch einmal morgens und abends. Bei winterlich niedrigen Außentemperaturen genügen dabei 3-5 Minuten. Auch nach dem Aufstehen, Kochen oder Duschen, wenn eine erhöhte Luftfeuchtigkeit besteht, sollte unbedingt gelüftet werden, um Schimmelbildung vorzubeugen. Liegt die Luftfeuchtigkeit längere Zeit über 50 Prozent, sollte gelüftet werden – spätestens aber dann, wenn die Fensterscheiben von innen beschlagen. (Achtung: Bei schlechter Gebäudedämmung können schon 40% Luftfeuchtigkeit an den Wärmebrücken und in Raumecken zu viel sein.)

Je höher die Luftfeuchtigkeit und je niedriger die Raumtemperatur, umso größer ist das Schimmelrisiko. 
Tipp: Mit Hygrometer die Luftfeuchtigkeit im Blick behalten.

Gerade im Badezimmer, wo nasse Handtücher über einen längeren Zeitraum Feuchtigkeit abgeben, kann es neben der Stoßlüftung notwendig sein, mit andauernder Kipplüftung oder einer Abluftanlage die Raumfeuchtigkeit zu senken. Bei der Kipplüftung sollte die Heizung auf kleiner Stufe stehen, damit die erwärmte Luft Feuchtigkeit aufnehmen und abtransportieren kann.

In der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich, nach dem Lüften die Fenster zeitnah zu schließen und die Räume anschließend erneut zu beheizen. Bleiben Fenster dauerhaft geöffnet, geht wertvolle Wärmeenergie verloren und die Raumwände kühlen aus, was zu einer spürbar längeren Aufwärmzeit der Räume führt.

... und Entlüften

Luft im Heizsystem beeinträchtigt die Wärmeübertragung und erhöht den Energieverbrauch. Gluckernde Geräusche, kalte Stellen am Heizkörper oder eine unzureichende Heizleistung sind Anzeichen dafür, dass eine Entlüftung nötig ist. 

Dafür wird das Entlüftungsventil mit einem Entlüftungsschlüssel geöffnet, sodass die eingeschlossene Luft bei vollständig warmer Heizung entweichen kann. Sobald nur noch warmes Wasser austritt, muss das Ventil wieder fest verschlossen werden. Bei mehrstöckigen Häusern oder Wohnungen sollten zuerst die Heizkörper in den unteren Stockwerken und zum Schluss die der oberen Stockwerke entlüftet werden. 

Die passende Raumtemperatur einstellen

Jedes Grad weniger Raumtemperatur senkt den Verbrauch um rund sechs Prozent. Angenehm warm sollte es trotzdem sein. Unabhängig von dem persönlichen Wärmeempfinden sollte in der Heizperiode in allen Wohn- und Schlafräume tagsüber eine Temperatur von mindestens 16 bis 18 Grad aufrecht erhalten werden. Bei einem schlechten Bauzustand ist oft eine höhere Temperatur erforderlich, um das Schimmelrisiko niedrig zu halten.

Ein korrekt eingestelltes Thermostat spart Energie und senkt die Heizkosten spürbar. Der Abstand zwischen den Thermostatstufen entspricht 4 Grad, begonnen bei Stufe 1 mit 12°C:
Stufe 1 ≈ 12°C / Stufe 2 ≈ 16°C / Stufe 3 ≈ 20°C / Stufe 4 ≈ 24°C / Stufe 5 ≈ 28°C

Die Striche dazwischen stehen für jeweils ein Grad Celsius Temperaturunterschied.

Die Stufenregulierung des Thermostats beeinflusst dabei nicht die Geschwindigkeit des Aufheizens, sondern die Höhe der angestrebten Raumtemperatur.

Programmierbare Thermostate helfen beim Energiesparen, indem sie die genaue Temperatur und Heizzeiten einstellen lassen.
Sie regeln die Temperatur automatisch und lassen sich oft per App oder Wochenprogramm individuell anpassen. Dadurch wird nicht nur Energie gespart, sondern auch das Heizverhalten besser auf den Tagesablauf abgestimmt. Weitere Informationen zu herkömmlichen und programmierbaren Thermostaten finden Sie hier.

Achtung: Wer nur einzelne Räume beheizt, riskiert Schimmelbildung. Unterschiedliche stark beheizte Räume sollten durch verschlossene Türen voneinander abgetrennt werden.

Was Sie noch tun können:

  • Heizkörper nicht abdecken oder zustellen, da die erwärmte Luft sich sonst nicht im Raum verteilen kann. Das heißt: Möbel und Vorhänge gehören nicht vor den Heizkörper.
  • Rollladen schließen. Dieser kann nachts die Wärmeverluste durch das Fenster um etwa 20 % verringern. Geschlossene Vorhänge verstärken diesen Effekt.
  • Bringen Sie eine Isolationsschicht aus Dämmfolie hinter dem Heizkörper an, um zu verhindern, dass die Wärme über die Außenwand entweicht.
  • Verwenden Sie elektrische Heizlüfter und Radiatoren nur im Notfall (bei Ausfall eines anderen Heizsystems) und nur kurzzeitig. Ein Dauerbetrieb dieser Geräte kostet viel Energie und ist teuer.
  • Um Schimmelbildung vorzubeugen, halten Sie mindestens 10 cm Abstand zwischen Ihren Möbeln und den Außenwänden.
  • Nicht von einem Raum in einen anderen heizen. Denn neben der Wärme wird auch Feuchte aus dem geheizten Raum in den nicht geheizten Raum geführt.

    (Quelle: Umweltbundesamt)